Auf Michelstadts Hilfsorganisationen ist Verlass - Jahreshauptübung von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz

Michelstadt. Ein neuralgischer Punkt im Kernstadt-Innenbereich war es, der mit der Kellerei am Samstag den Hilfsorganisationen Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und der Rot-Kreuz-Bereitschaft als Schauplatz der Jahreshauptübung diente.  Denn allein um mit den Einsatzfahrzeugen an den angenommen Brandherd im dreigeschossigen Südflügel-Gebäudes entlang der Wallanlage zu gelangen, galt es  nicht nur den um diese Tageszeit noch florierenden Tagestourismus zu berück-sichtigen, auch das Durchqueren der schmalen Einhardspforten-Zufahrt verlangte insbesondere dem Führer des Drehleiterfahrzeuges Sorgfalt und großes Geschick ab. Diesmal klappte es besser als vor Jahren bei einem durch Überhitzung einer Verkaufsbude beim Weihnachtsmarkt entstandenen und auf das Gebäude übergegriffenen nächtlichen Brand, wobei die große Pyramide ein Hindernis war.   Im Burghof  selbst hatten sich mit  Vertretern  kommunaler Gremien auch zahlreiche Zuschauer eingefunden, die den Übungsablauf verfolgten. Angenommen war ein durch einen technischen Defekt in der Elektroinstallation entstandenes Feuer im Obergeschoss des Südflügelbaus, in dem sich neben Museums- und Magazinräumen auch die Hausmeisterwohnung mit kleiner Werkstatt befindet.  Der Brandgeruch breitet sich durch offene Türen in das Treppenhaus aus. Und da sich im Obergeschoss bei einer Führung durch die Museumsräume eine  Besuchergruppe befindet, ist Eile geboten.  Durch die Brandmeldeanlage erfolgt über Notruf die Benachrichtigung der Zentralen Leitstelle, die ihrerseits die Freiwillige Feuerwehr und den Rettungsdienst in Marsch setzt. Trotz der kritischen Altstadt-Straßenverhältnisse ist der erste Löschzug  mit Drehleiter und Tanklöschfahrzeug schnell im Kellereihof. Unverzüglich mit der Personenrettung erfolgt die Brandbekämpfung im Innenangriff. Vom  zweiten  Löschzug wird die Personenrettung von der Südseite des Burggrabens hin über tragbare Leitern aus den Fenstern des ersten Obergeschosses durchgeführt. Zur Wasserversorgung aus Überflur- und Unterflurhydranten ist eine zeitweise Straßensperrung durch das Technische Hilfswerk erforderlich. Auch bei der Personenrettung unter Atemschutz und dem Transport der Verletzten zu dem an der Ecke Einhardspforte/Storchenwinkel eingerichteten Versorgungsplatz sind die THW-Helfer im Einsatz. Was die aktiven Mannschaften zu bewerkstelligen hatten, diente vorher auch der Jugendfeuerwehr und der THW-Jugend als Übungsobjekt. Schauplatz waren ebenfalls im Südflügel der Kellerei die als Kindergarten genutzten Erdgeschossräume, in denen nicht gelöschte Kerzen einen Brand ausgelöst hatten. Auch hier ging es um Personenrettung und Brandbekämpfung. Für den Übungsablauf verantwortlich waren Jugendfeuerwehrwart Stefan Beller und die THW-Jugendleiterin Larissa Jacubzyk. Bei der Manöverkritik in der Odenwaldhalle zeigte sich Stadtbrandinspektor Gerd Beller mit Ablauf und Zusammenwirken der Hilfsorganisationen zufrieden. Im Einsatz waren  47 Feuerwehrkräfte, 16 THW- und vier DRK-Helfer.  Insgesamt 21 Personen wurden aus ihrer misslichen Lage befreit. Wegen der schmalen Fensterbreite hat die  Personenrettung über die Steckleiter einer besonderen Vorsicht bedurft. Bürgermeister Stephan Kelbert würdigte den Teamgeist der Einsatzgruppen ebenso wie das große Publikumsinteresse, das für eine intakte Bürger-gemeinschaft stehe. „Auf diesem Weg gehen wir weiter“, versprach der Verwaltungschef.  Auch Parlamentsvorsteher Andreas Klar zeigte sich angetan von der Leistung des Bürgerschutzes, dem er auch zukünftig die städtische Unterstützung zusicherte. Nach getaner Arbeit war ein warmes Essen mit Kasseler, Bohnengemüse und Kartoffelbrei hochwillkommen.

(Ernst Schmerker)

  • Hauptübung 2017 - LF20 Wasser

    Ohne (Übungs-)Fleiß kein Preis. Das bewahrheitete sich bei der Feuerwehrübung im Michelstädter Kellereihof, wo das Wasser schneller als die Ankopplung des Schlauches an das Löschfahrzeug war. (Foto: Ernst Schmerker)

  • Hauptübung 2017 - Atemschutzrettung

    Teilweise unter Atemschutz wurden 21 Personen von Feuerwehr- und THW-Aktiven aus den verqualmten Räumen der Kellerei ins Freie gebracht. (Foto: Ernst Schmerker)

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